Intelligentes Recycling: Unterwegs mit Ihrem alten Smartphone
4 min readIn Deutschland werden durchschnittlich 536 Euro für ein Smartphone ausgegeben, und der Trend steigt. Darüber hinaus tauscht nach Angaben des IT-Branchenverbandes Bitkom nach zwölf Monaten jede zweite Person ihr Handy gegen ein neues Modell aus. Nur einer von sechs Menschen nutzt sein Smartphone länger als zwei Jahre.
Und dann? Vergessen, verkaufen, verschenken? Oder nutzen Sie es einfach weiter sinnvoll: Dies ist auch möglich und insbesondere außerhalb Ihrer eigenen vier Wände. Ob auf dem Fahrrad, beim Wandern oder im Auto: Ein älteres Smartphone kann problemlos gute Navigationsdienste ausführen.
Und mit heruntergeladenem Offline-Kartenmaterial ist dies normalerweise sogar ohne SIM-Karte und mobile Daten möglich. Zum Beispiel mit „Komoot“, „ApeMap“ oder „Outdooractive“, die für Radtouren und Wanderungen empfohlen werden, und mit dem universellen „Osmand“. Die einzige Investition ist eine stabile Halterung für den Lenker oder die Windschutzscheibe, die für ein paar Euro erhältlich ist.
Große Auswahl an Navigationsgeräten
Es gibt auch eine große Auswahl an Navigations-Apps für den Offline-Einsatz im Auto. Beispiele sind „MapFactor“, „Sygic“, „Maps.me“, „Here we go“ oder „Osmand“. Sie bieten normalerweise auch Modi für Fußgänger oder Radfahrer. Wie bei den Outdoor-Karten ist die Grundnutzung normalerweise kostenlos, nur wenige Karten, Updates oder Werbefreiheit kosten etwas.
Alexander Kuch vom Telekommunikationsportal Teltarif.de empfiehlt Autofahrern, immer ein Autoladegerät zu verwenden, damit ihnen unterwegs nicht der Saft ausgeht. Der 12-Volt-Zigarettenanzünder wird dafür immer weniger benötigt. Die meisten neueren Autos haben bereits USB-Buchsen. In diesem Fall lohnt es sich, ein USB-Kabel zum Aufladen dauerhaft in das Fahrzeug zu stecken.
Jeder, der ohnehin das zweite Mobiltelefon mit einer SIM-Karte verwenden möchte, kann einfach die kostenlosen Google Maps oder Apple Maps verwenden. Auch dafür gibt es Offline-Karten, aber noch interessanter: Mit einer Datenverbindung können Verkehrsbehinderungen angezeigt und beim Routing berücksichtigt werden.
Extravertrag für wenig Geld
Der zusätzliche Mobilfunkvertrag „für die Alten“ muss nicht teuer sein: „Prepaid-Karten, die bei Bedarf aufgeladen werden können, kosten jeweils vier Wochen weniger als zehn Euro“, erklärt Kuch. „Dazu gehört ein Surfvolumen von drei Gigabyte, zum Beispiel mit Discotel, Blau oder den Ketten Netto, Lidl, Aldi oder Rewe / Penny. Das reicht für viele Reisen.“
Die Investition in eine Prepaid-Karte lohnt sich auch für den Familienurlaub: Ein weggeworfenes Smartphone kann einfach in einen mobilen WLAN-Hotspot umgewandelt werden, sodass der Internetzugang zum Surfen, Chatten und Streamen unabhängig von den Mobilfunkverträgen der einzelnen Familienmitglieder gesichert ist.
Damit dies funktioniert, muss man in den Einstellungen unter iOS und Android die Funktion „Persönlicher Hotspot“ aktivieren, sagt Kuch: „Das Inklusivvolumen aller deutschen Handytarife mit Roaming kann auch in anderen EU-Ländern zu Hause genutzt werden Länder ohne Zuschläge. “ Anbieter dürfen die Datennutzung in anderen EU-Ländern nur für Tarife mit einer großen Menge oder unbegrenzten Datenmenge einschränken.
Beweis- und Ortungshilfe
Das alte Smartphone kann auch zur Sicherung von Beweismitteln im Falle eines Unfalls verwendet werden: als Dashcam. Gerichte in Deutschland erkennen diese Videos an, daher haben findige Entwickler Apps programmiert.
Alexander Kuch empfiehlt, drei Funktionen zu beachten: „Beginnt die Aufnahme von selbst oder muss ich jedes Mal die Aufnahmetaste drücken? Registriert die App einen Unfall und speichert ihn dann automatisch? Und: Überschreibt die App die jeweiligen Aufnahmen, wenn nichts passiert?“ Eine kontinuierliche Lagerung ist nicht zulässig, entschied der Bundesgerichtshof (Ref .: VI ZR 233/17).
Unfälle sind nicht das einzige Risiko. Autos sind auch von Diebstahl bedroht. In diesem Fall kann es problemlos mit einem Smartphone verfolgt werden – vorausgesetzt, die SIM-Karte ist aktiv, das Smartphone ist im Auto versteckt und wird mit Strom versorgt.
Die integrierten Ortungstools von Android („Find my device“) und iOS („Find my device“) reichen für die Verfolgung aus, wie Kuch erklärt: „Es gibt spezielle Apps zum Auffinden, die im Auto und überflüssig sind mehr für Haustiere gedacht. „Aus Datenschutzgründen müssen Sie den Standort aktivieren.
Es gibt sogar Apps, die das Smartphone-Display in eine Parkscheibe verwandeln. Die Straßenverkehrsordnung erkennt dies jedoch nicht an. Wenn Sie Ihr Telefon in eine Parkscheibe verwandeln, steht Ihnen ein Ticket gegenüber.
Wenn das Smartphone wirklich nicht mehr verwendbar ist, freuen sich Umweltorganisationen oder gemeinnützige Einrichtungen darüber. Der Umweltexperte Philip Heldt vom Verbraucherzentrum Nordrhein-Westfalen weiß, dass die Geräte an Standorte im Ausland weitergegeben oder an Recyclingdienste verkauft wurden. Ansonsten: „Wie alle anderen elektronischen Geräte akzeptieren auch Recyclingzentren alte Handys, wie die meisten Handyläden.“
Immerhin: Nach Angaben des IT-Branchenverbandes Bitkom haben 41 Prozent derjenigen, die ein altes Handy verschrottet haben, das betreffende Gerät an einer Sammelstelle entsorgt. Nur 1 Prozent dieser Gruppe gab an, ein Mobiltelefon in der Mülltonne zu haben.
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