April 26, 2024

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Streit um Erdgasfelder: Die türkische Marine kündigt Zielübungen an

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Die Türkei gibt dem Streit um Erdgasfelder nicht nach: Das Land will nicht nur eine militärische Übung in der Nähe von Griechenland durchführen, sondern auch eine Forschungsmission in den Gewässern verlängern. Die EU bleibt im Konflikt gespalten.

Trotz aller Forderungen der Bundesregierung und der NATO, den Streit mit Griechenland über Gasfelder nicht eskalieren zu lassen, bleibt die Türkei auf ihrem harten Kurs. Die türkische Marinebehörde kündigte an, am 1. und 2. September Zielübungen im Nordosten des Mittelmeers durchzuführen.

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar betonte, dass die Übung unabhängig vom aktuellen Konflikt um Erdgas stattfinden werde. Die Türkei sei bereit für den Dialog, sagte Akar. „Wenn sich unsere griechischen Kollegen in den kommenden Tagen dazu entschließen, würden wir uns freuen, sie hier zu sehen.“ Die Türkei und Griechenland müssten ihre Probleme bilateral lösen.

„Entschlossen, unsere Rechte zu schützen“

Seit der Entdeckung reicher Gasreserven im östlichen Mittelmeerraum gab es heftige Streitigkeiten über deren Ausbeutung. Ein Feld befindet sich vor den griechischen Inseln Rhodos und Kastelorizo. Die Regierung in Ankara behauptet, dass das Gebiet zum türkischen Festlandsockel gehört und dass das Land das Recht auf Ausbeutung hat. Es gibt einen ähnlichen Konflikt um die Insel Zypern, vor deren Küste auch reichhaltige Ablagerungen entdeckt wurden.

Sowohl Griechenland als auch Zypern und die Türkei unterstützen ihre Behauptungen mit Kriegsschiffen und Erkundungsmissionen. Die türkische Marinebehörde gab heute bekannt, dass sie die Erdgassuche ihres Forschungsschiffs „Oruc Reis“ im östlichen Mittelmeerraum um fünf Tage verlängert. Die Mission endet erst am 1. September. „Wir sind entschlossen, unsere Rechte zu schützen“, sagte Verteidigungsminister Akar.

Das türkische Forschungsschiff segelte am 10. August zusammen mit einer Flotte türkischer Kriegsschiffe, die Griechenland behauptet, in Gewässer. Die Mission hätte am 23. August enden sollen. Athen kritisierte die Entscheidung. „Es wird erneut bewiesen, wer eine Deeskalation will und wer nicht“, sagte das Außenministerium in der griechischen Hauptstadt Athen.

Indirekte Bedrohung aus Zypern

Die strategische Beziehung zur Türkei ist auch eines der Hauptthemen des zweitägigen Treffens der EU-Außenminister in Berlin. Das umstrittenste Hauptthema zwischen den Mitgliedstaaten ist die Frage möglicher Sanktionen gegen die Türkei aufgrund des Gasstreites.

Zypern drohte indirekt, den EU-Sanktionen gegen Weißrussland nicht zuzustimmen, wenn der Druck der EU auf die Türkei nicht erhöht würde. Im Konflikt mit Ankara stehe die Glaubwürdigkeit Europas auf dem Spiel, sagte der zyprische Außenminister Nikos Christodoulidis. Es geht nicht nur um die EU-Länder Griechenland und Zypern, sondern auch um die Interessen der gesamten Union.

Länder wie Deutschland halten derzeit jedoch neue Sanktionen gegen die Türkei für unangemessen. Der deutsche Außenminister warnte vor einer solchen Verbindung: „Wenn wir damit anfangen, können wir nicht als Europäische Union agieren“, sagte Heiko Maas. Er forderte auch Griechenland und die Türkei auf, ihre militärischen Manöver im östlichen Mittelmeerraum zu beenden.



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