April 23, 2024

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Corona: Erschöpfungssyndrom und andere Langzeitfolgen

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Verschiedene Einzelfallberichte legen nahe, dass das chronische Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom (kurz CFS) eine weit verbreitete Langzeitfolge der Korona sein könnte. Dies würde bedeuten, dass die Symptome auch nach Überwindung der Infektion bestehen bleiben.

Irische Studie zu CFS als langfristige Korona-Konsequenz

Eine kürzlich durchgeführte kleine Studie des Trinity College in der irischen Hauptstadt Dublin scheint dies zu bestätigen. Das Forschungsteam von Liam Townsend untersuchte 128 Patienten (Durchschnittsalter: 50 Jahre), deren Koronainfektion vor mehr als zehn Wochen aufgetreten sein soll. Und immer noch behauptet mehr als die Hälfte von ihnen, sich geschlagen gefühlt zu haben. Ein Zusammenhang mit der Schwere der Erkrankung konnte nicht festgestellt werden. Das Team teilte dies vor einem Konferenz über Koronafragen Mit.

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67 Prozent aller Probanden mit Müdigkeitssyndrom waren weiblich. Menschen, bei denen zuvor Angstzustände oder Depressionen diagnostiziert wurden, waren ebenfalls häufiger. Von 61 Teilnehmern ohne anhaltende Erschöpfung hatte nur einer bereits eine solche psychische Störung. Von 67 Menschen mit anhaltender Müdigkeit hatten neun zuvor Angstzustände oder Depressionen.

Es gab ähnliche Berichte über die langfristigen Folgen von Corona im August

FITBOOK hatte schon berichtet von einer italienischen Studie im Augustdas kam zu einem sehr ähnlichen Ergebnis. Sie finden die Details hier in der Zusammenfassung.

Die Verantwortlichen der Studie befragten 143 Patienten, die sich nach WHO-Kriterien „erholt“ hatten und zuvor wegen Korona im Krankenhaus behandelt worden waren. Mehr als die Hälfte von ihnen (53,1 Prozent) gab an, weiterhin anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung zu erleben.

Schon damals befürchteten Experten, dass das chronische Müdigkeitssyndrom in den kommenden Monaten zunehmen würde. Der Grund dafür ist „frühere besorgniserregende Daten von Sars- und Mers-Epidemien, nach denen CFS häufiger aufgetreten ist“. Im Zusammenhang mit der italienischen Studie hat Professorin Dr. Carmen Scheibenbogen von der Charité Berlin in der medizinischen Fachzeitschrift „Medscape“.

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CFS entsteht häufig durch das Überleben einer Infektionskrankheit. Daher könnte Sars-CoV-2 nun auch ein erhöhtes Risiko darstellen. Epidemiologische Studien bestätigen auch den Anstieg des CFS nach neu auftretenden Infektionskrankheiten.

Was passiert in CFS?

CFS ist eine neuroimmunologische Erkrankung. Es manifestiert sich vor allem in einer enormen und anhaltenden Erschöpfung. Darüber hinaus können weitere Beschwerden wie Schlafstörungen, Halsschmerzen oder Muskelschmerzen, Konzentrationsstörungen und eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen auftreten.

Weitere mögliche Langzeitfolgen von Corona

Darüber hinaus befürchten Experten weitere Langzeitfolgen im Zusammenhang mit einer Koronainfektion. Eine britische Studie beschrieb Ende Juni 153 Schicksale in der Zeitschrift „The Lancet Psychiatry“, jedoch ohne Anspruch auf Repräsentativität. Alle Patienten entwickelten Komplikationen im Zusammenhang mit Covid-19 als schwere Fälle in Kliniken. Dazu gehörten Schlaganfälle, aber auch Gehirninfektionen und sogar Psychosen.

Beeinträchtigte Lungenfunktion

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Atemwegsmedizin (DGP) warnt vor den Folgen – auch nach dem Überleben der Covid 19-Krankheit. Bilder vom Computertomographen zeigten, dass viele Patienten mehr oder weniger schwere Lungenschäden hatten, heißt es. Das Universitätsklinikum Augsburg veröffentlichte im Juli auch Bilder nach Autopsien. Die Lungen einiger Koronaopfer sahen furchterregend aus: voller Löcher wie ein Schwamm.

Die Augsburger Ärzte kamen zu dem Schluss, dass dieser Schaden nicht durch Beatmung, sondern höchstwahrscheinlich direkt durch das Virus verursacht wurde. Aber was bedeutet das für die Lebenden?

„Es wird davon ausgegangen, dass es langfristige Auswirkungen geben kann“, sagt Blum. „Besonders im Bereich der Lunge.“ Es geht nicht nur um Covid-Patienten, die schon lange beatmet werden. „Wir wissen dann, dass es im Bereich der Lunge Narben geben kann.“ Die Hauptfragen beziehen sich insbesondere auf die leichteren Fälle. Leute, die nicht ins Krankenhaus mussten. „Dieses neue Coronavirus kann möglicherweise lang anhaltende oder sogar dauerhafte Folgeschäden an der Lunge auslösen“, sagt Blum. Konkret bedeutet dies: Kurzatmigkeit – insbesondere bei Anstrengung.

Veränderte Lungenkapazität

Im März, also zu Beginn der Pandemie, wurde ein dauerhafter Lungenschaden als denkbar angesehen. Ärzte in den Krankenhäusern der Metropole Hongkong hatten eine Untersuchung mit zwölf bereits geheilten Patienten durchgeführt „Süd China morgen Post“ berichtet. Bei zwei bis drei der beobachteten Patienten kam es laut dem Direktor des Zentrums für Infektionskrankheiten des Princess Margaret Hospital in Hongkong, Dr. Owen Tsang Tak-yin, zu einer Veränderung der Lungenkapazität. Auf einer offiziellen Pressekonferenz berichtete er, dass einige Patienten durch ein etwas schnelleres Gehen schwerer atmen und die Lungenfunktion um 20 bis 30 Prozent abgenommen hat. Lungenscans zeigten auch, dass insgesamt neun der zwölf Patienten durch das Virus Organschäden erlitten.

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Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Der Medizinische Dekan des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel, Prof. Dr. med. Joachim Thiery in einem Interview Mit dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ befürchtete man langfristig auch negative Auswirkungen von Covid-19 auf das Herz-Kreislaufsystem. Er schließt nicht aus, dass das Virus später auch Herzkrankheiten wie einen Herzinfarkt auslösen könnte.

Die Annahme, dass das Herz durch das Koronavirus dauerhaft geschädigt werden könnte, teilt auch Andreas Zeiher, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. „Bei stationären Patienten mit Covid-19 sehen wir einige mit heftigen Troponin-Hautausschlägen“, erklärt der Arzt in der „Süddeutsche Zeitung„. Dies wird als Zeichen für den Tod von Herzmuskelzellen angesehen.

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Schlaganfälle durch Auswirkungen auf das Nervensystem

In der Wissenschaft scheint es auch einen Konsens zu geben, dass Covid-19 nicht nur die Lunge beeinflusst, sondern auch Auswirkungen auf das Nervensystem haben kann. Es gibt zunehmend Berichte über einen Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns bei Koronapatienten. Obwohl dies bei den meisten Kranken nach einigen Wochen wieder auftreten sollte, deutet die Erfahrung mit der Influenza-Grippe darauf hin, dass ein dauerhafter Verlust der Riech- und Geschmacksknospen infolge einer Infektionskrankheit nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Das „Sueddeutsche Zeitung„Der Neurologe Prof. Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

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Auch in China und Italien wurden Krankheitsverläufe beobachtet, die Anlass zu der Annahme geben, dass Covid-19 das Gehirn angreifen könnte. Einige Koronapatienten hatten neurologische Symptome wie Sinnesverlust, Kopfschmerzen, Schwindel bis hin zu Schlaganfällen und Krämpfen.

Laut Prof. Thiery vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein ist es besonders wichtig, auch nach einer Koronarückgewinnung auf mögliche Langzeiteffekte zu achten. „Die übermäßige Entzündung führt bei einigen Patienten zu schweren Schäden an der inneren Aderhaut, die Mikrogerinnsel auslösen können“, erklärt der medizinische Professor. Daher besteht auch nach dem Überleben der Covid 19-Krankheit das Risiko eines Schlaganfalls.

Mögliche neue Krankheitsbilder

Es besteht jedoch die Gefahr von Langzeiteffekten, sagt Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektionskrankheiten der Schwabing-Klinik in München. „Einige der Patienten werden langfristig Probleme entwickeln. Ich denke, dass wir nach Covid-19 auch neue Krankheitsbilder erzeugen. „Das Coronavirus könnte nicht nur die Lunge befallen, sondern letztendlich jede Zelle im Körper“, fügt Christoph Spinner vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München hinzu. „Covid 19 ist zweifellos eine systemische Erkrankung.“

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