April 25, 2024

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Die deutsche Entertainmentbranche wächst weiter

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Kein Ende in Sicht: Die Entertainmentindustrie in Deutschland nimmt kontinuierlich zu.

Die ProSiebenSat.1 Media SE, ein börsennotiertes deutsches Unternehmen, erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2021 einen Nettogewinn von 449 Millionen Euro, ein so hohes Ergebnis wie zuletzt 2017. Zur ProSiebenSat.1 Media SE gehören sowohl die namensgebenden Fernsehsender Sat.1 und Pro7, als auch Kabel eins und kleinere Untersender der großen drei Marken. Ein weiteres in Deutschland sehr aktives Medienunternehmen ist die RTL Group, die ihren Sitz jedoch in Luxemburg hat. Das Unternehmen, dem neben dem deutschen Fernsehsender RTL auch noch zahlreiche Sender in Frankreich und anderen europäischen Ländern gehören, erwirtschaftete 2021 einen Nettogewinn von 1,3 Milliarden Euro, ein Rekordgewinn für das Unternehmen. Sowohl die RTL Group als auch die ProSiebenSat.1 Media SE sind mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von circa sechs im Vergleich zu anderen deutschen Wertpapieren eher günstig bewertet. Das liegt teilweise an der Konkurrenz durch die Streamingdienste von Netflix, Amazon und Co., die Investoren abschreckt in das vermeintlich rückschrittliche Fernsehen zu investieren. Auf der anderen Seite sehen viele Anleger jetzt eine günstige Kaufgelegenheit, da die Aktien vom KGV her natürlich fast schon zu günstig wirken.

Nicht nur das Fernsehen wächst

Allerdings legen natürlich nicht nur die großen Fernsehsender zu. Auch andere Bereiche der Entertainmentindustrie wachsen. Besonders gut lässt sich das beispielsweise in der Online-Glücksspielindustrie beobachten. Immer mehr Online Casinos mit deutscher Lizenz eröffnen und bieten ihr Repertoire im Netz an. Während sich die Bruttospielerträge der Online Casinos weltweit 2016 auf 40 Milliarden summierten, geht man für das Jahr 2022 von mehr als dem doppelten Wert aus. Im Zuge der Digitalisierung wandert Geld aus den landbasierten Casinos in die Onlinebranche.

Dieses Phänomen ist auch in zahlreichen anderen Entertainmentbereichen zu beobachten. So verloren in letzter Zeit besonders Kinos einen Marktanteil an Streaminganbieter wie Amazon Prime und Netflix. Inzwischen geben 29 Prozent der Deutschen in Umfragen an, Streaminganbieter mindestens einmal wöchentlich zu nutzen, 13 % nutzen diese sogar täglich. Marktführer ist in Deutschland Amazon Prime, was bei einer Umfrage 65 % der Befragten angaben. Circa die Hälfte, genauer gesagt 48 % gaben an Netflix zu nutzen. Sky und Maxdome landen abgeschlagen auf die Plätze 3 und 4.

Kinos verlieren Besucher eher an die günstigen Streamingdienste, haben allerdings inzwischen gute Strategien entwickelt, um sich weiterzuentwickeln. So verlangen Kinos gerne deutlich höhere Ticketpreise, bieten dafür aber erstklassigen Sitzkomfort, Surround-Sound und Imbiss an. Die Qualität wird vielerorts auf ein neues Level gehoben, um das Kino als Erlebnis zu positionieren, mit dem das Wohnzimmer nicht mithalten kann. Diese neue Positionierung im Premiumsektor fängt schon beim Namen an: Während früher noch viele Kinos einfach „Kino“ gefolgt vom jeweiligen Namen der Stadt nutzten, sind moderne Kinos eher unter Namen wie „Movie Lounge“ oder „Film Lounge“ zu finden. Durch die höheren Preise und die Positionierung im Premiumsektor können zahlreiche Kinos in Deutschland steigende Umsätze und gute Gewinne verzeichnen, obwohl die Besucherzahlen sinken.

Im Zuge der Digitalisierung und dem Wandel des Berufslebens – weg von der 40-Stunden-Woche, hin zu mehr Freizeit und entspannterem Arbeiten – wird die Entertainmentbranche weiterhin wachsen und ist einer der größten Profiteure der gesellschaftlichen Entwicklung.

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