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Der Staubtransport ist auf dem Weg nach Biblis | NDR.de – Nachrichten – Niedersachsen

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Status: 03.11.2020 22:35 Uhr

Castors Transport zum temporären Atommülllager in Biblis ist in Bewegung: Der Zug startete am Dienstagabend gegen 19.50 Uhr in Nordenham. Am Mittwochmorgen wird er südlich von Hessen erwartet.

Als Sie abreisten, lief alles nach Plan, sagte ein Sprecher der Bundespolizei im NDR in Niedersachsen. Aus taktischen Gründen gab er keine Auskunft darüber, auf welcher Strecke der Zug fuhr. Er sagte nur: „Der Zug hat Wesermarsch verlassen, ist an Hude vorbeigefahren und auf dem Weg nach Biblis.“ Nach Angaben der Allianz „Stop Castor“ ist der Zug, der deutsche Atommüll aus dem Wiederaufbereitungswerk Sellafield in England transportiert, auf dem Weg durch Bremen, Hannover und Göttingen. Die Bundespolizei erwartet keine größeren Proteste. Aber sie sei auf jedes Szenario vorbereitet, sagte der Sprecher. Die mehr als 500 km lange Strecke nach Biblis wird weitgehend vollständig überwacht. Mehrere tausend Streitkräfte der Bundes- und Landespolizei sind im Einsatz.

Bundespolizei warnt davor, auf Schienen zu steigen

In Deutschland ist dies die erste größere Rückführung von Atommüll seit neun Jahren. In der Vergangenheit waren Kastors Transporte oft von großen Protesten mit Eisenbahnstaus begleitet. In diesem Zusammenhang warnte die Bundespolizei erneut dringend vor dem Betreten der Eisenbahnsysteme und Schienen. Denn Bremswege für Züge können bis zu 1.000 Meter betragen. Darüber hinaus besteht die Gefahr eines tödlichen Stromschlags im Bereich der Fluggesellschaft – auch ohne diese zu berühren. Hierfür reicht eine Entfernung von 1,5 Metern.

Aktivisten halten den Transport für sinnlos und sehr gefährlich

Nukleare Gegner haben am Mittwoch eine Mahnwache am frühen Morgen in der Bibel angekündigt. „Hochradioaktiver Atommüll wird nicht nur wie ein unsichtbares Geisterschiff durch die Deutsche Bucht transportiert, sondern jetzt auch ohne vorherige Ankündigung an betroffene Bahnpassagiere und Straßenbewohner auf ihre gefährliche Reise geschickt“, sagte Herbert Würth von Castor Alliance. „Diese fossile Nuklearpolitik, die außer Sichtweite bleibt, muss endlich enden.“ Der Bundesverband der Bürgerinitiativen für den Umweltschutz (BBU) hat beanstandet, dass es in Deutschland auf absehbare Zeit kein endgültiges Atommülldepot gibt. In Kernkraftwerken und Urananlagen fallen jedoch immer noch Atommüll an. „Demonstrationen gegen die Verdrängung nuklearer Abfälle sind und bleiben notwendig“, sagte Udo Buchholz, Vorstandsmitglied der BBU.

Transportkritik während der Koronapandemie

Besonders umstritten ist die Rückgabe von Atommüll aus der Wiederaufbereitungsanlage in Sellafield aufgrund der Kronenpandemie. Neben Gegnern der Atomkraft hatten Politiker und Polizei auch die Tatsache kritisiert, dass ein solcher Transport zu dieser Zeit eine zusätzliche Belastung darstellte. Das niedersächsische Land hatte zuvor erfolglos versucht, auf die Bundesregierung hinzuarbeiten, um den Transport zu verzögern. Dies hatte sich geweigert, das Datum unter Bezugnahme auf internationale Abkommen über den Empfang von Atommüll erneut zu ändern. Laut Betriebsleitung gilt für die Polizei ein umfassendes Hygienekonzept – auch im Umgang mit Demonstranten.

Weitere Informationen

Ein Schild warnt einen Castor-Transport mit der Inschrift "radioaktiv" von radioaktiver Strahlung.  © Foto Allianz Foto: Jan Woitas

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Die Mitarbeiter transportieren mit einem schweren Kran einen blauen Behälter mit Rizinusöl.  © Foto der Figurenallianz: Boris Roessler

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen Aktuell | 04/11/2020 | 18.00 Uhr

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